Modernisierung der Ausgleichswelle beim MeMZ-968/969A
Stand: 05.03.2010

Dieser Beitrag wurde erstellt von Paul Raiser im Saporoshez-Forum am 05.03.2010.

Jeder, der mal bei einem Sapo Motor MeMZ-968 oder beim LuAZ-969M MeMZ-969A (beim LuAZ-967M MeMZ-967A) das berühmt berüchtigte Pertinaxzahnrad der Nockenwelle wechseln musste, weiß, dass dazu beim Sapo ZAZ-966, 968 und 968A das komplette Triebwerk heraus muss. Beim LuAZ-969M und 967M muss dazu zwar nur der Motor raus, aber das muss nicht unbedingt sein.

Ich habe bereits noch in den achtzigern Jahren an meinem damaligen LuAZ-969M und allen anderen MeMZ Motoren die in meine Hände gerieten, die Ausgleichswelle umgebaut, dass man das Steuerrad der Nockenwelle auch ohne der Demontage des Motors ausbauen konnte.

Anbei die Prozedur an meinem aktuellen LuAZ-969M. Am einfachsten ist es natürlich wenn der Motor bereits zerlegt ist, ich wollte mir den Ausbau des Motors ersparen.

Nach dem die Steuerräder zugänglich sind, wird das Ausgleichswellenzahnrad von de Welle abgezogen. Das Zahnrad sitzt ziemlich fest, mit Presspassung auf der Welle. Mit einem Abzieher ist es durch die Löcher nicht zu greifen, und außen mit einem Abzieher an dem Zahnrad zu ziehen würde ich nicht empfehlen, es könnte brechen.

Ich habe das Zahnrad von Hand nach vorne gezogen (die Welle wird durch eine Feder im hinteren Bereich nach hinten gedrückt) und mit einem Kupferdorn auf den Wellenstumpf geschlagen.

Nach dem das Zahnrad demontiert war, wurde eine Halterung angefertigt, um die Welle beim Anschneiden eines Gewindes zu fixieren. Dazu habe ich in einem Flacheisen ein Loch (14,5 mm) gebohrt, und in diesem Loch eine Keilnut rein gefeilt:
ausgleichswelleb01.jpg

Das Flacheisen wurde mit dem Loch auf den Wellenstumpf gesteckt...:
ausgleichswelleb02.jpg

...und am anderen Ende mit einer Schraubzwinge am Rahmen befestigt:
ausgleichswelleb03.jpg

Danach wurde auf die Welle ein Gewinde (M14x1,5) geschnitten. Ich hatte keinen anderen Schneideisenhalter, und musste den Halter auf dem Schneideisen immer nach 90° umsetzen weil die Griffe an dem Kurbelwellnstumpf anstanden.

Das Ergebnis. Das Gewinde wird etwas (ca. 1,5 mm) bis auf den Zahnradsitz geschnitten. Auf dem Bild ist die Welle durch die Feder nach hinten gedrückt deshalb sieht der Zahnradsitz kürzer aus, als er in Wirklichkeit ist:
ausgleichswelleb04.jpg

Als Mutter musste eine MAN Lkw Kardanwellenmutter herhalten. Da sie zu breit ist, wurde sie in der Mitte durchgesägt. Rechts eine ganze Mutter links die zwei Hälften:
ausgleichswelleb05.jpg

Danach habe ich das Zahnrad mit der Bohrmaschine (mit Schleifpapier) so bearbeitet, dass es sich mit ein paar leichten Hammerschlägen auf die Welle treiben lässt, und genau so wieder abnehmen:
ausgleichswelleb06.jpg

Als nächstes wird aus einem Stück Blech eine Sicherungsscheibe angefertigt:
ausgleichswelleb07.jpg

Und so sieht das Ganze im zusammengebauten Zustand aus. Jetzt kann man das Nockenwellenzahnrad wechseln, ohne den Motor auszubauen:
ausgleichswelleb08.jpg

Beim Sapo und LuAZ-967M ist der Motor für diesen Umbau nicht so gut zugänglich wie beim LuAZ-969M, um ihn am eingebauten Motor durchzuführen. Aber bei einer Motorüberholung ist die halbe Stunde Zeit, die man dafür braucht, sicher gut investiert.

Paul Raiser
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