Zitat aus dem Buch Reparaturanleitung
deutsch / russisch : Ab- und Anbau der
Zylinderköpfe
Werkzeuge und Vorrichtungen: Momentenschraubenschlüssel mit 17-mm-Kopf (Außendurchmesser des Kopfs darf 23 mm nicht überschreiten), Ratschenschlüssel mit Kopf für 12 mm, Außendurchmesser 19 und Länge maximal 100 mm, Hakenschlüssel 10, 12, 14 mm, Schraubenzieher. Zylinderköpfe lassen sich ab- und anbauen, ohne den Motor vom Kraftwagen abmontieren zu müssen, dabei ist aber eine Unbequemlichkeit zu überwinden, die mit schwerem Zugang zu den Befestigungsschrauben der Ableithauben verbunden ist. Bei dieser Maßnahme geht man wie folgt vor: 1. Arbeiten gemäß Pkt. 1, 2, 5, 6, 9 bis 12 und 15 bis 17 des Abschnitts «Auseinandernehmen und Zusammenbau des Motors» vornehmen. 2. Leitbleche vom Zylinderkopf abnehmen. 3. Befestigungsschrauben der Zylinderkopfhauben lösen und letztere abnehmen, dabei darauf achten, daß die Dichtungen unter den Zylinderkopfhauben nicht beschädigt werden. 4. Befestigungsmuttern der Kipphebelachsen lösen und diese zusammen mit Kipphebeln abnehmen, Aufsetzkappen von den Auslaßventilen abnehmen. 5. Befestigungsmuttern der Zylinderköpfe mit Steckschlüssel mit Außendurchmesser des Schlüsselkopfs von maximal 23 mm abschrauben. Bei größerem Durchmesser und gewisser Exzentrizität des Schlüsselkopfs ist der Bruch der Ventilführungsbuchsen nicht ausgeschlossen. Beim Lösen der Befestigungsmuttern der Zylinderkopfe sämtliche Muttern um eine halbe Umdrehung lockern; dann Muttern völlig abdrehen und Unterlegscheiben abnehmen. Die Unterlegscheiben mit Ringnuten werden unter den Muttern angeordnet, die von oben blind verschlossen und unter den Zylinderkopfhauben angebracht sind. 6. Durch mäßige Hammerschläge über ein Holzzwischenstück an Befestigungsstellen der Auspuffrohre und des Ansaugrohrs sind die Zylinderköpfe etwas zu lockern und darauf abzunehmen. Hier wird davon abgeraten, die Stößelstangen vor dem Abbau der Zylinderköpfe abzunehmen, da sonst die Federn und Scheiben der Ventilstößelrohre auseinanderfallen können. 7. Nach Entfernung der Zylinderköpfe die Dichtringe, Federn, Scheiben, Stößelstangen sowie zwei vordere und zwei hintere seitliche Hauben der Kühlanlage abnehmen. A n m e r k u n g. Beim Ausbau sind die Stößelstangen entsprechend zu markieren, so daß sie beim Zusammenbau an die gleichen Stellen zu stehen kommen, ohne daß dabei die Anpassung zwischen Stangen und Stößeln sowie den Einstellschrauben der Kipphebel gestört wird. Die Stößelstangen der Auslaßventile des ersten und des dritten Zylinders sind um etwa 15 mm kurzer. Diese Stangen sichern die Ölzuleitung zum Schmieren der Kipphebel. Beim Anbau der Zylinderköpfe geht man in umgekehrter Reihenfolge wie beim Abbau vor, dabei auf Gleichachsigkeit der entsprechenden Bohrungen im Kurbelgehäuse und der Ventilstößel- und Ölabflußrohre und Gewährleistung einwandfreier Dichtheit achten. Gegebenenfalls sind die Ventilstößelrohre auszurichten. 8. Federn und Scheiben 3 auf Ventilstößelrohre (Bild 66) aufsetzen. Federn samt Scheiben mit Spezialwerkzeug 2 zusammendrücken und für Montage vorgesehene Bügel einführen. 9. Gummidichtringe auf Ölabflußrohre der Zylinderköpfe aufsetzen, Zylinderköpfe an deren Stelle anbringen und ihre Befestigungsmuttern festziehen. 10. Für Montage angebrachte Bügel mit dem Schraubenzieher (Bild 67) entfernen und Befestigungsmuttern der Zylinderköpfe in zwei Griffen festziehen: vorbereitend bei 1,6- bis 2-, (Bild 68a) abschließend bei 4 - bis 5 – kpm - Moment (Bild 68b) in der Reihenfolge, die aus Bild 68a und 68b ersichtlich ist. 11. Kipphebelachsen samt Kipphebeln anbringen und Ventilspiele einstellen. Kolben des ersten Zylinders in den oberen Totpunkt am Ende des Verdichtungshubs stellen. Zu diesem Zweck die Kurbelwelle in die Stellung bringen, bei der die Einsteilmarke BMT (oberer Totpunkt) am Deckel der Ölzentrifuge vor dem Vorsprung am Steuerrädergehäuse steht (s. Bild 27) und beide Ventile völlig geschlossen sind. Die Anordnung der Zylinder geht aus Bild 69 hervor. Gegenmutter der Einstellschraube am Kipphebel lösen, beim Drehen der Schraube mit einem Schraubenzieher nach Einführen der erforderlichen Fühllehre in den Raum zwischen Kipphebelnase und Ventilschaft das vorgeschriebene Spiel einstellen (Bild 70). Ventilspiele sind wie folgt: für Einlaßventile 0,08 mm; für Auslaßventile 0,1 mm. Man darf nicht vergessen, daß äußere Ventile Auslaß-, mittlere Einlaßventile sind. Bei Drehung der Einstellschraube ist die Fühllehre etwas zu verschieben. Sie soll sich relativ schwer verschieben lassen. Beim Halten der Einstellschraube mit dem Schraubenzieher Gegenmutter festziehen und das Ventilspiel wiederholt prüfen. Darauf die Kurbelwelle jedes Mal um halbe Umdrehung weiterdrehen, die Ventile des dritten, vierten und zweiten Zylinders entsprechend der Zündfolge einstellen. Dabei darf man keinesfalls zu kleine Ventilspiele einstellen, da sonst mit undichtem Anliegen der Ventilkegel an Sitzen und Nachlassen der Motorleistung zu rechnen ist. 12. Kipphebelachsen und Ventilschraftstirne einölen. 13. Zylinderkopfhauben anbauen. Ab- und Anbau der Zylinderköpfe am vom Kraftwagen abmontierten Motor geschieht in derselben Reihenfolge, eine Ausnahme besteht lediglich darin, daß Zylinderköpfe nach dem Abbau des Leitapparats mit Lichtmaschine komplett gewöhnlich abgenommen werden. |
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